Was darf man in der Schwangerschaft nicht essen?
Vor allem bei der ersten Schwangerschaft sind viele Frauen verunsichert, welches Essen in der Schwangerschaft das Richtige ist. Viele haben Angst, etwas falsch zu machen und suchen Antworten auf die Frage „Was darf ich in der Schwangerschaft nicht essen?“. Genau diese und weitere Fragen beantwortet folgender Artikel.
Ernährung in der Schwangerschaft: Was dürfen Schwangere essen?
Die Ernährung in der Schwangerschaft sollte gesund und ausgewogen sein. Was heißt das konkret? Ganz einfach: viel Obst und Gemüse, abwechslungsreich essen, komplexe Kohlenhydrate wie Vollkorn wählen und pflanzliche Lebensmittel bevorzugen.
Die richtige Ernährung und damit die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist in der Frühschwangerschaft, aber auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sehr wichtig für die gesunde Entwicklung des Babys. Aber auch das Wohlbefinden der werdenden Mutter kann durch richtiges Essen positiv beeinflusst werden.
Das sind Tabus in der Schwangerschaft
- Alkohol
- Nikotin
- Koffeinhaltige Getränke
- rohes Fleisch / rohe Wurst
- Innereien
- Roher oder geräucherter Fisch / rohe Meeresfrüchte
- flüssige / rohe Eier
- bestimmter Käse
- ungewaschenes Obst/Gemüse
- zu viel Zucker
Was dürfen Schwangere nicht essen? – Top 10 verbotene Lebensmittel
Was viele wissen: Alkohol und Nikotin schadet auch dem Baby. Deshalb sollte man in der Schwangerschaft unbedingt darauf verzichten. Bei anderen Lebensmitteln herrscht jedoch oft Unklarheit. Also, was sollten Schwangere nicht essen? Und vor allem, warum?
Was darf man in der Schwangerschaft nicht machen? Alkohol trinken & auch auf versteckten Alkohol achten
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist mit zahlreichen Risiken verbunden und steht somit ganz oben auf der „Was ist in der Schwangerschaft verboten“-Liste. Unzählige Studien haben dieses Thema erforscht und stimmen zum großen Teil überein, dass Alkohol in der Schwangerschaft gravierende negative Folgen für das ungeborene Baby haben kann. Auch enthalten viele Speisen versteckten Alkohol, wie beispielsweise diese Lebensmittel zeigen:
- Schokobrötchen, Milchbrötchen etc.
- Süßigkeiten
- Malzbier, Malzgetränke
- Kefir
- Kombucha
- Fertigsuppen
- Saucen
- Konfitüren
Gut zu wissen: Der Alkoholgehalt ist hier aber minimal, weshalb diese Lebensmittel für Schwangere kein Problem darstellen.
Achtung: Auch in der Stillzeit sollte die frischgebackene Mama auf Alkohol verzichten. Dieser kann dem Baby nämlich über die Muttermilch immer noch schaden.
Tabu in der Schwangerschaft: Nikotin
Die negativen Folgen von Rauchen auf die Gesundheit sind weit bekannt. Für Schwangere sind diese doppelt so hoch, denn sie gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Baby. Trotzdem ist es für Raucherinnen schwer, von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören. Hier kann eine Nikotinersatztherapie (NRT) helfen. Diese ist jedoch umstritten und die Studienlage dazu nicht abschließend geklärt.
Koffeinhaltige Getränke nur in Maßen
Energydrinks sollten Schwangere nur in Maßen oder am besten gar nicht zu sich nehmen. Das liegt einerseits am hohen Zuckergehalt und an den zahlreichen Zusatzstoffen, die in vielen Energydrinks enthalten sind. Andererseits ist zu viel Koffein in der Schwangerschaft auch nicht gut f ür Mutter und Kind. In verschiedenen Studien konnte bei zu hoher Koffeinzufuhr ein Risiko für ein verlangsamtes Wachstum des Fetus sowie negative Auswirkungen auf das Geburtsgewicht beobachtet werden. Die bessere Wahl für Getränke mit Koffein sind Kaffee, Kakao, schwarzer oder grüner Tee.
Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) gibt an, dass täglich eine Koffein-Aufnahme von bis zu 200 mg/Tag für den Fötus unbedenklich ist. Eine Tasse Filterkaffee (200 ml) enthält beispielsweise ca. 90 mg Koffein.
Was darf man als Schwangere nicht essen? Ganz klar: rohes/nicht durchgegartes Fleisch & Wurst
Rohes, nicht durchgegartes Fleisch oder ein blutiges Steak sollte bei Schwangeren nicht auf dem Speiseplan stehen. Aber rohes oder nicht durchgegartes Fleisch kommt noch in einigen anderen Lebensmitteln vor, wo man es auf den ersten Blick wahrscheinlich nicht vermutet hätte. Zum Beispiel ist rohes Fleisch in zahlreichen Wurstsorten wie zum Beispiel Salami enthalten.
Ob Fleisch- und Wurstwaren für Schwangere geeignet sind, liegt in der Art der Zubereitung. Wird das Lebensmittel bei der Zubereitung entsprechend erhitzt, wie es beispielsweise bei Kochwürsten der Fall ist, ist der Verzehr in der Schwangerschaft kein Problem.
Diese Tabelle gibt eine Übersicht, welche Fleisch- und Wurstwaren man in der Schwangerschaft nicht essen soll und nennt bessere Alternativen:
Tabu | Erlaubt |
---|---|
Hackfleisch | Corned Beef |
Mett | Sülzwurst |
Carpaccio | Grützwurst |
Tatar | Blutwurst |
Rohes Kassler | Gekochtes Kassler |
Schwarzwälder Schinken | Kochschinken |
Serrano Schinken | Presswurst |
Parmaschinken | Presskopf |
Rollschinken | Bierschinken |
Nussschinken | Zungenblutwurst |
Lachsschinken | - |
Katenschinken | Leberkäse |
Räucherspeck | - |
Schinkenspeck | Mortadella |
Rauchfleisch | Gelbwurst |
Bündnerfleisch | Lyoner |
Mettwurst | Wiener Wurst |
Teewurst | Leberwurst |
Schmierwurst | Bockwurst |
Salami | Debreziner |
Landjäger | Jagdwurst |
Zervelatwurst | Bierwurst |
Katenwurst | Käsekrainer |
Plockwurst | Fleischwurst |
Schlackwurst | Weißwurst |
Thüringer Knackwurst | Frankfurter Würstchen |
Was ist an rohem Fleisch für Schwangere so gefährlich?
Auf rohen Fleisch- und Wurstwaren können sich die für Schwangere gefährlichen Bakterien namens Listerien befinden und können Listeriose auslösen. Diese können eine Infektionskrankheit auslösen, die für die werdende Mutter zwar harmlos ist, das ungeborene Kind aber gefährden kann. Außerdem kann durch rohes Fleisch die Infektionskrankheit Toxoplasmose entstehen, die ebenfalls für das Ungeborene gefährlich werden kann.
Auch auf Innereien sollte man in der Schwangerschaft verzichten. Vor allem Leber enthält viel Vitamin A, welches in zu hoher Dosierung schädlich für das Ungeborene sein kann. Leberwurst gilt dagegen als unbedenklich, weil Leber hier nur in sehr geringen Mengen enthalten ist. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kurz BZgA, rät Frauen dazu, im ersten Schwangerschaftsdrittel komplett auf Leber zu verzichten und danach nicht mehr als 125 Gramm pro Woche zu essen.
Das darf man in der Schwangerschaft nicht essen: Roher/geräucherter Fisch & rohe Meeresfrüchte
Fisch sollte bei Schwangeren aufgrund der gesunden Omega-3-Fettsäuren auf jeden Fall auf dem Speiseplan stehen. Omega-3-Fettsäuren sind nämlich für die kindliche Entwicklung sehr wichtig. Allerdings kann roher Fisch und Meeresfrüchte bestimmte Erreger enthalten, die Infektionen auslösen können und für Ihr Baby nicht ungefährlich sind. Deshalb sollten Schwangere keinen rohen oder geräucherten/gebeizten Fisch essen, sondern stattdessen Fischgerichte und Meeresfrüchte immer gut durchgaren.
Was darf man nicht essen, wenn man schwanger ist?
- Austern
- Fisch-Carpaccio
- rohe Krabben, Scampi, Garnelen, Krebse
- Graved Lachs, Räucherlachs
- Kaviar
- Matjes, Rollmops
- Räucheraal
- Räucherforelle
- Sahnehering
- Sashimi, Sushi
- Schillerlocken
Finger weg von flüssigen und rohen Eiern
In der Schwangerschaft sollte man keine rohen oder flüssigen Eier essen, denn diese können Salmonellen enthalten und so eine Salmonelleninfektion verursachen. Dann besteht das Risiko einer Frühgeburt. Deshalb sollte man Eier, also Eiweiß und Eidotter, immer vollständig durchgaren, denn bei großer Hitze sterben die Erreger ab. Das heißt, hart gekochte Eier und ein von beiden Seiten gebratenes Spiegelei stellen für Schwangere kein Problem dar.
Vorsicht ist dagegen bei vielen Eierspeisen geboten. Verboten sind in der Schwangerschaft folgende Essen: flüssige und rohe Eier, Tiramisu, Mayonnaise sowie Sauce Hollandaise. Von diesen Lebensmitteln sollten Schwangere die Finger lassen.
Was sind Salmonellen eigentlich?
Salmonellen sind Bakterien und eine Salmonelleninfektion ist eine typische Lebensmittelinfektion. Die Erreger vermehren sich im Magen-Darm-Trakt und können zum Beispiel Durchfall verursachen.
Was sollen Schwangere nicht essen? Auf keinen Fall Rohmilchkäse und Weichkäse
Ist man schwanger, sollte man Rohmilch und sogenannte Vorzugsmilch sowie Produkte daraus nicht essen. Aber Schwangere müssen nicht komplett auf Käse und Co. verzichten. Die gute Nachricht: Käse aus pasteurisierter Milch und Hartkäse wie Parmesan kann man bedenkenlos genießen. Achten Sie deshalb beim Einkaufen auf den Hinweis „mit Rohmilch hergestellt“. Achtung: Die Rinde sollte man aber bei jedem Käse abschneiden, weil sich besonders hier Bakterien ansammeln können.
Also eigentlich muss eine Schwangere im Supermarkt nur auf die Verpackung schauen: ‚Aus Rohmilch‘ heißt dann Finger weg, außer bei Hartkäse wie Parmesan. Steht nichts drauf, ist pasteurisierte Kuhmilch enthalten und diese Sorten sind nur ungeeignet, wenn ‚Rohschmiere‘ oder ‚Weißschmiere‘ draufsteht, weil diese feuchte Schmiere das Bakterienwachstum fördert. Das erkennt man aber auch daran, dass wenn man den Käse anfasst, man eben diese Schmiere an den Fingern hat und der Käse ‚klebrig‘ ist.
Dunja Rieber, Ernährungswissenschaftlerin
Diese bekannten Käsesorten sind in der Schwangerschaft tabu:
- Allgäuer Bergkäse
- Allgäuer Emmentaler
- Brie
- Camembert
- Feta (offen)
- Gorgonzola
- Harzer Roller
- Hüttenkäse (offen)
- Limburger
- Mascarpone (offen)
- Mozzarella (offen)
- Ricotta (offen)
- Raclettekäse
- Reibekäse
- Tilsiter
- Allg. eingelegter Käse (offen)
- Allg. Frischkäse (offen)
- Allg. Kräuterquark (offen)* offen bedeutet hier offenes Gefäß/offene Verpackung
Hinweis: Schwangere sollten Reibekäse immer unmittelbar vor dem Verzehr reiben und eingelegten Käse oder Frischkäse aus offenen Gefäßen meiden.
Grundsätzlich ist Käse in der Schwangerschaft aber nicht zu vernachlässigen, denn er enthält viel Kalzium, was für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung der Knochen bei Kindern benötigt wird. Erlaubt sind in der Schwangerschaft Schnitt- und Weichkäse aus pasteurisierter Milch, vorzugsweise ohne Rinde. Hier ein paar Beispiele:
- Butterkäse
- Brie
- Camembert
- Cheddar
- Edamer
- Emmentaler
- Gouda
- Parmesan
- Tilsiter
Weiterführende Informationen zum Thema Rohmilchprodukte für Schwangere finden Sie beim Landeszentrum für Ernährung.
Welches Obst sollte man in der Schwangerschaft vermeiden?
Obst sollten man generell in der Schwangerschaft reichlich zu sich nehmen. Je vielfältiger die Auswahl, desto besser. So bekommen Mutter und Kind alle wichtigen Mikronährstoffe (Vitamine und Spurenelemente). Auch beim Gemüse sollte man ordentlich zugreifen. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt Schwangeren, wie allen anderen Erwachsenen, drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst zu essen.
D.h. grundsätzlich dürfen Schwangere jegliches Obst essen und müssen hier auf nichts verzichten. Wird jedoch ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt, sollte auf sehr zuckerhaltige Lebensmittel (darunter auch sehr süßes Obst) verzichtet werden. Eine wichtige Sache gibt es zu beachten: Waschen Sie Ihr Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich. Das dient zur Vorbeugung möglicher Infektionen.
Darf man Honig in der Schwangerschaft essen oder nicht?
Honig darf man in der Schwangerschaft ohne Bedenken essen. Während er für Babys aufgrund eines enthaltenen Bakteriums gefährlich werden kann, können Erwachsene dieses in der Darmflora unschädlich machen und so den Honig in Maßen genießen.
Was sollte man vor allem in der Frühschwangerschaft essen und wieso gilt es besonders auf Mikronährstoffe zu achten?
Als Faustregel gilt: Sie sollten auch in der Frühschwangerschaft und auch im weiteren Verlauf keine rohen tierischen Produkte essen. Auch die richtige Zubereitung ist wichtig, um Lebensmittelinfektionen vorzubeugen. Eine gute Hygiene in der Küche ist dabei das A und O.
Was Sie dagegen essen sollten, ist viel frisches Obst und Gemüse sowie Salate. Aber auch Suppen sind sehr gut geeignet. Täglich komplexe Kohlenhydrate aus Vollkorn wie Nudeln, Reis oder Brot ergänzen den Speiseplan optimal. Eine gute Proteinquelle für Schwangere sind pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte oder auch tierische Quellen wie fettreicher Fisch.
In der Schwangerschaft ist zwar der Kalorienbedarf nur leicht erhöht, dafür ist jedoch der Mikronährstoffbedarf deutlich höher. Deshalb sollten Sie vor allem auf die Zufuhr von genügend Folsäure, Jod und Eisen achten.