Alles Wichtige über Antriebslosigkeit: Ursachen, Symptome und warum es normal ist, manchmal antriebslos zu sein

Fühlen Sie sich oft lustlos und antriebslos? Kommen morgens nur schwer aus dem Bett und sind schon in der Früh erschöpft? Das sind typische Symptome von Antriebslosigkeit. Damit sind Sie aber nicht allein: 49,5 Prozent der Deutschen bezeichnen sich selbst als erschöpft, antriebslos und müde. Hier erfahren Sie die häufigsten Ursachen von Antriebslosigkeit und warum es normal ist, sich auch mal antriebslos zu fühlen.

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Antriebslosigkeit Bedeutung: Was ist das eigentlich?

Antriebslosigkeit, auch Motivationsverlust, bezeichnet einen Mangel an intrinsischer Motivation. Das bedeutet, es fehlt die innere Motivation, der innere Antrieb aus eigener Kraft heraus etwas zu schaffen. Denn es fehlt schlichtweg die Energie. Menschen, die sich antriebslos fühlen, haben meistens keine Kraft Dinge zu tun.

Müdigkeit, Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit gehen dabei Hand in Hand. Oft kommt noch Gereiztheit hinzu bei Sachen, die im beruflichen oder privaten Kontext erledigt werden „müssen“. Antriebslosigkeit ist bedeutend durch passives Handeln und es fällt antriebslosen Menschen extrem schwer etwas „einfach zu erledigen“.

Ist Antriebslosigkeit eine Phase?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Fakt ist: Viele Menschen haben eine Phase in ihrem Leben, in der sie sich lustlos und antriebslos fühlen. Sei es das Studium, das man nicht schafft, der Job, den man nicht mag oder die Kinder, die einen jede Nacht wachhalten. Antriebslosigkeit ist keine Krankheit an sich, sie kann aber als Symptom in Verbindung mit anderen Problemen auftreten.

Antriebslosigkeit: Symptome

Antriebslosigkeit kann sich auf verschiedenste Weise äußern. Die Symptome sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Typische Symptome von Antriebslosigkeit können sein:

  • Man kommt schwer aus dem Bett und hat keine Lust aufzustehen
  • Man bleibt den ganzen Tag im Bett liegen
  • Sehr viel Schlaf
  • Starke Müdigkeit
  • Man hat keinerlei Antrieb und fühlt sich oft faul
  • Lustlosigkeit
  • Niedergeschlagenheit
  • Fehlendes Interesse
  • Keine Motivation und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Keine Energie und nahezu alles wird als Belastung angesehen
  • schnell gereizt und allgemein vermehrte Gereiztheit
  • Starkes Schwächegefühl
  • Schwaches Immunsystem

Antriebslosigkeit: Die sind die häufigsten Ursachen

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Antriebslosigkeit ist ein häufiges Symptom, welches viele Menschen betrifft. Der Begriff ist sehr weit gefasst. Antriebslosigkeit kann verschiedenste Ursachen haben, einschließlich körperlicher, äußerer und psychischer Faktoren. Das sind einige der häufigsten Ursachen von Antriebslosigkeit:

Körperliche Ursachen: Was fehlt dem Körper bei Antriebslosigkeit?

Diese körperlichen Ursachen können dafür sorgen, dass wir uns weniger motiviert fühlen:

  • Mangel: Fehlt dem Körper etwas, kann das zu vermehrter Antriebslosigkeit führen. Ein Mangel an Bewegung, Schlaf, Flüssigkeit oder Ruhe kann dazu beitragen, dass man sich antriebslos fühlt. Vor allem Bewegungsmangel ist eine häufige Ursache für Antriebslosigkeit, denn der Körper wird nicht genug gefordert. Der Kreislauf fährt runter, die Muskeln erschlaffen und man fühlt sich schlapp.
  • Krankheiten: Verschiedene gesundheitliche Probleme können Gründe für Antriebslosigkeit sein. Diese können physischer oder psychischer Natur sein. Gesundheitliche Probleme von Antriebslosigkeit sollten auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.
  • Unausgewogene Ernährung: Unsere Ernährung spielt eine große Rolle dabei, wie fit wir uns fühlen. Bekommt unser Körper nicht genügend Nährstoffe wie zum Beispiel Eisen, Vitamin B12 oder Vitamin D, kann das ebenfalls zu Antriebslosigkeit führen. Auch Übergewicht macht uns tendenziell eher träge, müde und antriebslos.

Äußere Einflüsse können lustlos und antriebslos machen

Es gibt zahlreiche äußere Gegebenheiten, die Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit fördern können. Das sind einige Umweltfaktoren:

  • Arbeitsumfeld: Ein Faktor ist ein unangenehmes Arbeitsumfeld, in dem man sich beispielsweise nicht wohlfühlt. Stressige Arbeitsbedingungen und ein Berg an Aufgaben, den man unmöglich abarbeiten kann, sind problematisch.
  • Fehlende Unterstützung: Keine oder eine unzureichende Unterstützung von Familie und Freunden kann uns antriebslos werden lassen.
  • Wetter: Das Wetter trägt bei vielen Menschen erheblich dazu bei, wie motiviert sie sich fühlen. In der kalten Jahreszeit, wenn die Tage kürzer und das Tageslicht somit weniger wird, fühlen sich viele vermehrt antriebslos. Das liegt auch daran, dass unser Gehirn dann vermehrt, das Schlafhormon Melatonin ausschüttet.
  • Nachrichten: Ständige negative Nachrichten können ebenso dafür sorgen, dass wir uns gestresst, erschöpft und hilflos fühlen. Ein Ohnmachtsgefühl angesichts der großen globalen Herausforderungen (z.B. Klimawandel) und der Gedanke, dass man als einzelne Person nichts verändern kann, machen sich bei vielen breit.

Psychische Gründe für Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit

Antriebslosigkeit steht oft in Zusammenhang mit psychischen Ursachen:

  • Stress und negative Emotionen: Persönliche Probleme wie Beziehungskonflikte, finanzielle Sorgen oder andere Faktoren, die Stress verursachen, können Antriebslosigkeit fördern.
  • Depressionen: Bei einer Depression kann Antriebslosigkeit als Symptom auftreten. Hier ist die Antriebslosigkeit häufig sehr stark und tritt über einen längeren Zeitraum auf. In dem Fall ist eine psychotherapeutische Unterstützung dringend anzuraten.
  • Selbstwertgefühl: Ein geringes Selbstwertgefühl oder mangelndes Selbstbewusstsein können ebenfalls dazu führen, dass man sich antriebslos fühlt. Das Gefühl gebraucht zu werden und einen „Sinn“ im Leben zu haben, ist für viele Menschen sehr wichtig.

Es ist wichtig zu beachten, dass Antriebslosigkeit ein komplexes Symptom ist, für das es oft mehrere Ursachen gibt. Verschiedene körperliche oder psychische Gründe sowie äußere Einflüsse können einzeln oder in Kombination zu Antriebslosigkeit führen. Um das Problem anzugehen, ist es wichtig, die Ursachen zu ermitteln und diese gezielt anzugehen. Einzelne oder mehrere Auslöser müssen erkannt und angegangen werden.

Extreme Antriebslosigkeit: Ist das noch normal?

Eine Studie zeigt: Fast die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft, antriebslos und müde. Ist Antriebslosigkeit also normal? Eins vorneweg: Motivationsverlust kann auf viele verschiedene Faktoren zurückzuführen sein und ist in gewissem Maße noch normal. Zum Beispiel kann die fehlende Motivation durch Stress, Überarbeitung, Schlafmangel oder Veränderungen im Lebensstil verursacht sein. In diesen Fällen ist Antriebslosigkeit oft vorübergehend und kann durch Veränderungen behoben oder verbessert werden.

Wann Antriebslosigkeit nicht mehr normal ist, hängt von der Intensität und Dauer ab. Wenn die Antriebslosigkeit anhält und das tägliche Leben beeinträchtigt, kann das ein Zeichen dafür sein, dass mehr dahintersteckt. Extreme Antriebslosigkeit über einen längeren Zeitraum sollte immer ärztlich abgeklärt werden.

Was kann man gegen Antriebslosigkeit tun? – Mit diesen Tipps Antriebslosigkeit überwinden

Keinen Antrieb? Antriebslosigkeit zu überwinden, ist nicht immer leicht. Diese Tipps helfen dabei, sich wieder motivierter und energiegeladener zu fühlen. Denn in vielen Fällen kann man selbst sehr viel dafür tun, wieder mehr inneren Antrieb zu spüren.

1. Tipp: Bewegung und Sport an der frischen Luft

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Regelmäßiger Sport hilft, das Energieniveau zu erhöhen und die Motivation zu steigern. Egal ob ein kurzer Spaziergang, eine Yoga-Stunde oder ein ausgiebiges Workout: Bewegung fördert die körperliche und geistige Gesundheit. Dabei ist wichtig, dass einem die Bewegung Spaß macht und man abschalten kann. Frische Luft und Tageslicht tun uns dabei besonders gut und vertreiben Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit.

2. Tipp: Tägliche Routine mit geplanter Erholung und Ruhephasen

Zu Hause antriebslos und von Haushalt, Kindern, Schwiegereltern und Co. überfordert? Planen Sie Ihren Tag! Ein fester Tagesablauf kann dabei helfen, Antriebslosigkeit zu überwinden. Indem man bestimmte Aufgaben zu einer bestimmten Zeit erledigt, ist man weniger gestresst und fühlt sich strukturierter. Man hat die Kontrolle über das Chaos an Gedanken und Aufgaben erlangt.

Sehr wichtig: Genauso wie man To-Do’s plant, sollte man unbedingt auch gezielte Ruhephasen und Pausen im Alltag planen.

3. Tipp: Sich belohnen und Zeit für Hobbys und Interessen nehmen

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Schieben wir immer wieder Dinge auf, die wir eigentlich machen wollen und nehmen uns keine Zeit dafür, weil oft „wichtigere“ Dinge dazwischenkommen, verspüren wir irgendwann Unzufriedenheit. Und das ist ganz normal. Wir haben keine Lust mehr und fühlen uns antriebslos. Wenn man sich dagegen Zeit nimmt, um Dinge zu tun, die einem wirklich Spaß machen, kann das zu mehr Motivation, Begeisterung und generell mehr Freude am Leben führen.

4. Tipp: Soziale Kontakte pflegen

Soziale Kontakte zu pflegen und sich mit Freunden zu treffen, kann dabei helfen, die eigene Antriebslosigkeit zu überwinden. Wieso? Einmal verabredet, fällt es nicht mehr so leicht, Pläne abzusagen und Trübsal zu blasen. Neue Kontakte können außerdem neuen Schwung ins Leben bringen. Regelmäßiger Kontakt gibt uns das Gefühl, nicht allein zu sein und kann motivierend wirken.

5. Tipp: Gesunde Ernährung mit viel Vitaminen und Co.

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Kann man Antriebslosigkeit natürlich behandeln? Ja, und zwar mit gesunder Ernährung. Denn ein Nährstoffmangel kann eine Ursache von Antriebslosigkeit sein. Eine gesunde Ernährung, die reich an Nährstoffen ist, kann dagegen helfen, das Energieniveau zu steigern und Antriebslosigkeit zu bekämpfen. Frische, gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind hier eine gute Wahl. Zu schweres Essen mit viel Salz, Zucker oder Fett kann zum berühmten Mittagstief führen und Antriebslosigkeit verstärken.

Diese Vitamine und Co. können Müdigkeit und Erschöpfung verringern:

  • Eisen
  • Folsäure
  • Magnesium
  • Niacin
  • Riboflavin
  • Vitamin B12
  • Vitamin B5
  • Vitamin B6
  • Vitamin C

Folsäure, Pantothensäure, die Vitamine C, B12, B6 und Eisen sowie Magnesium, Niacin und Vitamin B2 tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.

6. Tipp: Genug und erholsam schlafen

Eine ausreichende Schlafdauer kann dazu beitragen, dass man sich erholt und energiegeladen fühlt. Aber nicht nur die Dauer ist entscheidend, sondern auch die Qualität des Schlafes. Eine feste Schlafroutine kann hier helfen: Zum Beispiel Smartphone und Co. ca. eine Stunde vor dem Schlafengehen weglegen, ein gutes Buch lesen oder beruhigende Musik hören.

7. Tipp: Stress effektiv reduzieren

Dauerstress und durchgehende Überforderung kann zu Antriebslosigkeit führen. Zu viele Verpflichtungen, Zeitdruck und das Gefühl dem Ganzen nicht gewachsen zu sein, können auf Dauer das Gegenteil bewirken: Anstatt produktiv alle Aufgaben nacheinander zu erledigen, kommt es zu Antriebslosigkeit und man schafft gar nichts mehr.

Andererseits kann Antriebslosigkeit auch zu Stress führen, wenn man sich über seine fehlende Energie oder Motivation Gedanken macht und sich dadurch unter Druck setzt, mehr zu tun oder produktiver zu sein. Dies kann wiederum zu Stress führen, der die Antriebslosigkeit weiter verschlimmert.

Es ist also ein Teufelskreis aus Stress und Antriebslosigkeit. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist es wichtig, Stress zu reduzieren und den Körper und Geist zu entspannen, um wieder Energie und Antrieb zu erlangen. Hilfreich können hier Entspannungsübungen wie Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Meditation sein, die man in den Alltag einbauen kann.

Antriebslos sein – Ist das immer „schlimm“?

Antriebslosigkeit ist kein ungewöhnliches Phänomen und gehört zum Leben vieler Menschen dazu. Es ist völlig normal, Phasen zu haben, in denen man weniger Energie hat oder weniger motiviert ist, Dinge zu tun. Manchmal antriebslos zu sein, ist somit kein Grund zur Sorge.

Jedoch kann es für einige Menschen zu einem Problem werden, wenn sie sich ständig antriebslos und unmotiviert fühlen und dadurch Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu bewältigen oder ihre Ziele zu erreichen. Hier ist es wichtig, sich selbst zu beobachten und zu beurteilen, ob es sich um ein temporäres Problem handelt oder ob es länger anhält und eine größere Auswirkung auf die Lebensqualität hat.

Um Antriebslosigkeit zu überwinden, ist es wichtig, auf die eigene körperliche und geistige Gesundheit zu achten. Wer beispielsweise Sport treibt, sich gesund ernährt und ausreichend Vitamine zu sich nimmt, Zeit für Hobbys und Interessen einplant und Stress reduziert, kann sich über mehr Energie und Motivation freuen.

Quellen:

https://www.presseportal.de/pm/164710/5294364

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